Woher bekomme ich eine Vogelspinne?
Die Zoohandlung
Es gibt mehrere Wege eine Vogelspinne zu erwerben. Der Erste, der einem wahrscheinlich spontan einfällt, ist der Weg zur Zoohandlung. Es gibt einige wenige Zoohandlungen, die eine erstaunliche Artenvielfalt anbieten und bei denen die Beratung äußerst kompetent ausfällt. Hier handelt es sich meist um Geschäfte, die sich auf Vogelspinnen spezialisiert haben. Nach meinen Erfahrungen ist ein großes Sortiment an Vogelspinnen ein gutes Indiz dafür, ob der Betreiber der Zoohandlung sich mit Vogelspinnen auskennt. Ein kleines Gespräch mit dem Betreiber bestätigt meist den Eindruck.
Leider gibt es allerdings eine Fülle von Zoohandlungen / Gartencenter, die ebenfalls diese Tiere anbieten. Meist ist die Auswahl auf wenige Exemplare beschränkt. Hier habe ich teils erschreckende Erfahrungen gemacht. Vogelspinnen werden unter falschen Namen verkauft. Das Terrarium bietet keinen Unterschlupf, damit das Tier immer für den zukünftigen Käufer sichtbar ist. Hier sollte man keine Vogelspinne erwerben. Auch mit einem Kauf aus Mitleid ist hier niemandem geholfen. Die Geschäftsführung besorgt sich neue Tiere, da anscheinend ein Kaufinteresse besteht und das nächste Exemplar kommt auf den Präsentierteller. Hier heißt es eisern bleiben und sich anderweitig umschauen.
Terraristikbörse
Überall in Deutschland finden in ziemlich regelmäßigen Zeitabständen Terraristikbörsen statt. Hier kann man meist neben einer Vielzahl an Zubehör, Literatur und Futterinsekten auch Terrarientiere kaufen. Ist auf einer der Börsen jemand mit einem ansprechenden Sortiment an Vogelspinnen dabei, kann man sich fast sicher sein, dass diese Person vom Fach ist. Ich habe hier bisher durchweg positive Erfahrungen gemacht. Das einzig negative ist, dass manche dieser Personen bei sehr vielen Börsen zu sehen sind. Hier stelle ich mir die Frage, wo ist die artgerechte Unterbringung der Vogelspinnen, wenn man vom Wochenende zu Wochenende quer durch Deutschland reist und teils große Exemplare in kleinen Plastikdosen untergebracht sind?
Hierzu möchte ich euch eine kleine Geschichte von mir erzählen. In meinen jungen Jahren habe ich mich neben den Vogelspinnen auch für Reptilien interessiert. Auf einer Reptilienbörse in Köln habe ich einen Hobbyzüchter entdeckt, der Nachzuchten von Boa constrictor imperator verkaufte. Wie gewohnt wurde der Verkäufer von mir mit etlichen Fragen bombardiert, obwohl ich bestens über das Tier informiert war. Den Test hat der Verkäufer bestanden. Ich hatte ein gutes Gefühl und erwarb voller Stolz meine erste Riesenschlange. Es handelte sich um eine Nachzucht mit ca. 40 cm Länge. 3 Monate später habe ich den gleichen Züchter wieder auf einer Börse getroffen. Ich war sehr überrascht. Alle verbleibenden Nachzuchten und das waren nicht wenige, haben nahezu die gleiche Größe gehabt, wie mein erworbenes Tier vor drei Monaten. Wie Ihr euch vielleicht denken könnt, hat innerhalb der 3 Monate mein Tier unter artgerechter Haltung deutlich an Größe und Umfang dazugewonnen. Der Größenunterschied lag bei mindestens 20 %.
Ich will dadurch die Börsen nicht schlecht machen, aber man sollte auch hier mit Bedacht Tiere erwerben. Einige Züchter geben auf Ihren Internetseiten bekannt, an welchen Börsen sie teilnehmen. Hier lohnt es sich auf die Anzahl der Termine einen Blick zu werfen..
Direktkauf beim Züchter
Dies halte ich persönlich für den besten Weg sich eine Vogelspinne anzuschaffen. Durch den direkten Kontakt zu einer qualifizierten Person erhält man alle notwendigen Informationen zum Objekt der Begierde. Entweder der Züchter befindet sich in der Nähe und man kann das Tier selbst abholen, oder man entscheidet sich für den Postweg. Hier ist das Tier einmalig einem gewissen Stress ausgeliefert, der allerdings in Kürze wieder vergessen ist. Wie man eine Vogelspinne sicher versendet werde ich euch noch vorstellen. In der Regel dauert es 24/48 Stunden innerhalb Deutschlands bis ein Paket beim Empfänger eintrifft. Mit der richtigen Verpackung und einigen Vorsichtsmaßnahmen kann eine Verletzung des Tieres fast ausgeschlossen werden. Meiner Meinung nach ist dies ein guter Kompromiss, falls ein Züchter sich nicht in unmittelbarer Nähe befindet und man die Gewissheit haben möchte, dass die Vogelspinne mit Ausnahme der max. 48 Stunden artgerecht untergebracht war.
Ich möchte bereits hier drauf verweisen, dass eine ORDNUNGSGEMÄßE Verpackung immens wichtig ist, damit die Vogelspinne unbeschadet beim Empfänger eintrifft.