Das Terrarium einer Vogelspinne
Die Unterkunft für eine adulte Vogelspinne ist idealerweise ein Terrarium. Das gängige Terrarium besteht aus Glas und ist auf Börsen zum Teil sehr günstig zu erwerben. Diese Terrarien sind in unterschiedlichen Abmessungen erhältlich. Es gibt mittlerweile einige Hersteller, die Terrarien aus anderen Materialien anbieten. Beispielsweise aus Holz oder Kunststoff. Inwieweit diese Terrarien auch für Vogelspinnen geeignet sind, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall ist klar, dass die beiden eben genannten Materialien eine deutlich bessere Wärmedämmung gegenüber dem Standardterrarium aus Glas aufweisen. Dementsprechend ist das ein durchaus interessantes Thema, bei dem ich selbst noch keine Erfahrung machen konnte.
Die Form und Größe des Terrariums hängt von der Vogelspinne ab, die man gerne halten möchte. Man unterscheidet zwischen baumbewohnenden und bodenbewohnenden Vogelspinnen. Eines vorweg: Man kann seinen Tieren nie zu viel Platz anbieten. Deshalb versteht bitte die Maßangaben nicht als ein Muss, sondern vielmehr als ein Vorschlag. Vogelspinnen sind Lauerjäger und sehr standortbezogen. Ist einmal ein passender Unterschlupf bezogen, an dem Temperatur und Luftfeuchtigkeit dem Tier zusagen, wird er in der Regel nicht wieder verlassen. Eine Ausnahme bilden hier die geschlechtsreifen Männchen die, sobald die Geschlechtsreife erreicht haben, auf Wanderschaft gehen um ein passendes Weibchen zu finden.
Baumbewohnende Vogelspinne
Bei baumbewohnenden Vogelspinnen sollte das Terrarium höher als lang und breit sein. In den Abmessungen ( LxBxH ) 30 x 30 x 40 cm lassen sich alle Gattungen hervorragend halten und auch züchten. Viele Baumbewohner besitzen im Verhältnis zum Körper überdurchschnittlich lange Beine. Hierdurch können Arten trotz einer durchschnittlichen Körperlänge ein imposantes Erscheinungsbild erreichen. Klein bleibende Arten oder nicht ausgewachsene Vogelspinnen können auch in 20 x 30 x 40 cm oder 20 x 20 x 30 cm gehalten werden.
Bodenbewohnende Vogelspinne
Bodenbewohnende Vogelspinnen werden in der Literatur meist noch in unterirdisch lebende Arten unterteilt. Meiner Meinung nach ist diese Unterteilung nicht richtig. Alle Bodenbewohner wohnen in Gängen, die ins Erdreich führen. Somit sind für mich alle Bodenbewohner auch gleichzeitig unterirdisch lebend. Für Arten bis 6 cm Körperlänge reicht ein Terrarium mit 30x30x30 cm vollkommen aus. Für größere Arten haben sich die Abmessungen ab 30 x 40 x 30 cm bewehrt.
Anmerkung: Auf Börsen und Messen sieht man häufig Terrarien für Bodenbewohner, die nur eine Höhe von 20 cm aufweisen. Diese Terrarien können höchstens für die Aufzucht genutzt werden. Der große
Nachteil bei diesen Terrarien ist meist die geringe Höhe der unteren Frontscheibe. Hierdurch ist es schwierig das Terrarium mit ausreichend Bodensubstrat auszustatten. Für bodenbewohnende Arten
spielt die Menge des Bodensubstrats allerdings eine entscheidende Rolle. Deshalb ist es sinnvoll von Anfang an auf Terrarien mit mindestens 30 cm zu setzen. Mehr dazu unter Bodensubstrat.
Die Belüftung
Bei beiden Typen von Terrarien sollte darauf geachtet werden, dass zwei Lüftungsflächen vorhanden sind. Eine oben und eine in der unteren Front des Terrariums. Auf diese Weise findet eine deutlich bessere Luftzirkulation statt, als bei einem Terrarium, das nur eine Lüftungsfläche besitzt. Ob die Lüftungsfläche aus Lochblech oder Fliegendraht besteht, bleibt jedem selbst überlassen. Bei Fliegendraht ist die Luftdurchlässigkeit besser, allerdings hat dies auch zur Folge, dass die Luftfeuchtigkeit im Terrarium schnell entweicht. Hier muss gegebenenfalls mit Abdecken der Lüftungsfläche gegengesteuert werden.
Der Standort des Terrariums
Der Standort des Terrariums sollte so gewählt werden, dass weder Kinder noch andere Haustiere es öffnen oder beschädigen können. Es sollte ein Raum sein in dem es generell etwas ruhiger ist. Das Wohnzimmer ist hier sicherlich nicht die ideale Lage. Vogelspinnen haben einen sehr feinen Tastsinn mit dem sie die kleinsten Erschütterungen wahrnehmen können. Außerdem sollte der Standort so gewählt sein, dass das Terrarium zu keiner Tageszeit mit direktem Sonnenlicht in Berührung kommt. Ein Terrarium kann sich sehr schnell aufheizen, was den sicheren Tod für die Vogelspinne bedeuten würde.
Einen eigenen Raum für seine Vogelspinnen macht sicherlich erst ab einem gewissen Bestand Sinn und ist für jeden ambitionierten Vogelspinnenhalter ein kleiner Traum. Hier haben die Tiere ihre Ruhe und ab einer gewissen Größe des Bestandes ist es auch kosteneffizienter einen separaten Raum durch einen Heizkörper zu beheizen, als durch andere Wärmequellen, die direkt am Terrarium angebracht werden. Für den Anfang mit Vogelspinnen kann beispielsweise das Schlafzimmer als alternative genutzt werden.